Montag, Juni 11, 2007

WHALESHARK WATCHING


Letzten Sonntag habe ich den wohl bisher spannendsten Tag hier auf den Malediven erlebt. Wir haben seit 2 Monaten zwei Jungs hier auf der Insel (die Whaleshark Guys genannt), die eine Dokumentation über Walhaie durchgeführt haben. Sie waren schon im vorigen Jahr auf den Malediven und haben dieses Jahr die Beobachtungen fortgesetzt. Da gestern ihr letzter Tag war, haben sie ein paar von uns eingeladen, um mit dem Dhoni eine Tour zu mach
en. Natürlich haben wir sofort zugesagt, in der Hoffnung einen dieser imposanten Walhaie zu sehen. Aber was wir an diesem Sonntag erlebten, übertraf alle Erwartungen. Los ging es gegen 10.30 Uhr zum Manta Point, der vor Pineapple Island gelegen ist. Dort fahren unsere Taucher oft hin und wir hätten nicht gedacht, dass man auch beim Schnorcheln Mantas begegnen könnte. Aber genau das geschah. Die Jungs standen auf dem Sonnendeck des Bootes und wir brauchten nicht lang warten bis es hieß: "MANTAAAA"!!! Mitten in den hohen Wellen schnorchelten wir durch die Gegend und vom Boot wurde Anweisung gegeben, wo sich die Mantas gerade befanden. Und dann war einer von ihnen auf einmal genau neben mir.


Das Gefühl kann man nicht beschreiben, es ist eine Mischung aus absoluter Faszination und natürlich doch ein bisschen Angst. Noch eine Weile haben wir mehrere der riesigen Kreaturen beobachtet und sind dann weiter in Richtung Sunisland geschippert. Dort hieß es dann auf einmal: "LEOPARD SHARK", und genau am Boot schwamm ein Leopardenhai vorbei. Der Name ist verständlich, denn er war gelb mit dunklen Flecken. Aber das soll es noch
lang nicht gewesen sein, denn wir wollten natürlich die Walhaie sehen. Keine 5 min später hieß es dann endlich: "WHALESHARK" und jeder würde denken, die Jungs würden schauen und beobachten...falsch gedacht, ab ging es ins Wasser und auf zum Walhai. Alle anderen von uns natürlich hinterher, nur Marlies und ich haben das nicht so schnell hinbekommen. Ich bin erst einmal mit Schnorchelbrille in der Hand und Flossen an den Füssen aufs Deck gelaufen. Die Wellen waren so stark, dass das Dhoni hin und hergeschleudert wurde und man sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Tja und dann passierte das Unheil, ich fiel hin und das Glas meiner Schnorchelmaske zerbrach. Wer, wie ich, bis jetzt noch nicht wußte, dass die Masken aus Glas sind, weiß es, so wie ich, jetzt. Und so sah auch meine Hand aus. Eine nette Schnittwunde würde wohl meine Aussicht auf einen Walhai zerstören, dachten alle...aber wartet es ab. Zum Glück gab es einen erste Hilfe Koffer an Bord und die Freundin des einen Whaleshark Guys war gelernte Krankenschwester. Also wurde die Wunde versorgt und als der erste Schreck vorbei war, ging es weiter. Nicht viel Zeit verging und es hieß: "DOLPHINS" und eine Delfingruppe tauchte vor uns auf. Diesmal haben wir es sogar geschafft, einige auf Fotos und Video zu bekommen.


Wir haben die Delfingruppe noch eine ganze Weile bei uns gehabt und beobachtet. Dann ging es weiter und es hieß zum 2. Mal an diesem Tag: "WHALESHARK". Und diesmal sprangen sofort alle ins Wasser, außer mir :-( Mit verbundener Hand und enttäuscht stand ich an Deck und wollte doch unbedingt den Walhai sehen. Wer mich gut kennt, weiß, dass ich nicht so schnell aufgebe und so hab ich die Jungs der Bootscrew um Hilfe gebeten. Mit Plastiktüte und Ta
pe haben wir meine Hand verbunden, schnell noch die Schnorchelmaske aufsetzen und los. Dachte ich...doch es waren keine Flossen mehr da...Ich sah die anderen immer näher zum Boot zurückschwimmen und jetzt gab es kein Halten mehr. Ohne Flossen und mit der Plastiktüte um den Arm sprang ich in die Wellen und hatte den Walhai genau vor mir. Wenn Ihr die Fotos seht, könnt ihr Euch sicherlich vorstellen, dass einem da fast das Herz stehen bleibt. Einfach atemberaubend.


Nach diesen Eindrücken und glücklich das wir alle zusammen (inkl. mir) den Hai gesehen haben, ging es Richtung Mamighili. Dort haben wir erstmal Mittagspause gemacht, um danach noch einen Abstecher nach Huruelhi zu machen. Das ist eine unbewohnte Insel ca. 30min von uns entfernt, auf die wir unsere Gäste bringen, um das Robinson Crusoe Feeling zu bekommen. Wir haben dort noch gut 2 Stunden verbracht, inklusive kühlem Corona und Kokosnussmilch mit Rum (siehe Fotos) und waren kurz vor 19.00 Uhr wieder zurück. Man kann die Eindrücke dieses Tages leider nicht wirklich wiedergeben, aber ich hoffe, dass die Fotos ein wenig davon zeigen.






P.S. Diesmal ist keins der Bilder gegoogelt. Vielen Dank an dieser Stelle an Steve vom Tauchzentrum, für die tollen Unterwasseraufnahmen.


Dienstag, Juni 05, 2007

FIRST STRIKE IN MALDIVIAN HISTORY

Da denkt man, dass man im Paradies lebt und alle glücklich und zufrieden sind und dann kommt ein Tag wie der 04. Juni 2007. Es wurde schon eine Weile gemunkelt und gestern hiess es dann "STREIK". Und das auf den Malediven. Aber wer hat denn gestreikt, werden sich die meisten jetzt fragen. Los ging es mit den Taxifahrern in Male, was uns hier mitten im Ozean nicht so wirklich gestört hat. Die Regierung wollte die Benzinpreise erhöhen und da beschlossen die Taxifahrer in den Streik zu treten. Bei über 100.000 Einwohnern auf der Hauptinsel, gibt es doch mehr Taxis und Fahrer, als man sich vorstellen kann. Aber dann dachten sich gestern die Cabin Crew Mitarbeiter von MAT (Maldivian Air Taxi), was die Taxifahrer können, dass können wir schon lange und haben kurzerhand ihre Arbeit verweigert. Sie haben für einheitliche Bedingungen und gegen Kürzungen bei den Gehältern gestreikt. Nach maledivischem Gesetz dürfen die Piloten nicht ohne Crew fliegen, so dass gestern alle Wasserflüge von MAT gestrichen wurden. Und im Resort war dann natürlich erst einmal Hektik und Chaos angesagt. Montag ist der Hauptanreise und -abreisetag und wir hatten ca. 60 Gäste auf der Insel, die internationale Flüge bekommen mußten und nochmal soviele, die in Male ankamen und sich auf ihren Traumurlaub freuten. So wurden kurzerhand bei der Konkurrenz TMA (Trans Maldivian Air) Flieger gechartert, um sicherzustellen, dass unsere Gäste transportiert werden konnten. Ein Flug kostet da schlappe 2100 USD, um es mal kurz zu erwähnen. Zusätzlich kamen die Gäste aus Male per Speedboot nach 3 Stunden Fahrt hier an und es war ein ganz schönes Durcheinander. Da wir in der Reservierung ja zuständig sind für die Wasserflieger Tranfers, stand uns eine lange Nacht bevor. Gegen 18.00 Uhr wurde bekannt gegeben, dass auch am Dienstag und Mittwoch kein MAT Flieger starten würden und wir mußten mit TMA die Flüge für heute planen. Da MAT aber nicht nur uns, sondern noch gut 40 andere Resorts anfliegt, war das alles nicht so einfach. Jeder hat natürlich zu TMA gewechselt und versucht einen Back Up Plan zu erstellen. Gegen 1.00 Uhr heute morgen, waren wir zumindest mit den frühen Abreisen und den Anreisen einigermaßen im Bilde. Wir sind kurz ein bißchen schlafen gegangen und haben uns kurz nach 7.00 Uhr wieder im Büro getroffen. Der heutige Tag verlief bis jetzt ohne große Zwischenfälle, aber es ist eine ganz schöne Arbeit, kann ich euch sagen. Damit aber nicht genug...eben haben wir erfahren, dass nun auch die Dhonifahrer, die zwischen Airport und Male hin und herfahren streiken...was für eine Kettenreaktion. Drückt die Daumen, dass sich das alles schnell wieder beruhigt.



Eure Becky